20. Brunnentag in den Parks der drei Albrechtsschlösser
Dem Wasser auf der Spur
Veröffentlicht am Samstag, 9. Juni 2018
Wasserspiele und Brunnen üben eine große Anziehungskraft aus. So wird auch der Rundgang durch die Parkanlagen der Albrechtsschlösser am Dresdner Elbhang zum besonderen Erlebnis.
»Wenn alle Brünnlein fließen…« – so klang es passenderweise zum 20. Brunnentag. Versehen mit aktuellem Text, kreierten die Musiker von MusicaAnimae aus dem Volkslied eine Dankeshymne an die Organisatoren des Jubiläums-Brunnentags am 5. Mai 2018.
Schon zum dritten Mal waren die Parkanlagen vom Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss und Schloss Eckberg Ziel der Brunnenfreunde. »Es hat sich so viel Wissen angestaut«, begründete Detlef Eilfeld die erneute Wahl. Einst gab es hier über 40 Brunnen und Wasseranlagen, ein Großteil sprudelt heute noch.
Beim Spaziergang durch die grüne Oase trifft man auf kleine Teiche mit Fontänen und auf Brunnen, die von handwerklicher Kunst ihrer Erbauer zeugen. Im Mittelpunkt des dreistündigen Rundgangs standen historische Details und Geschichten rund um die Wasserspiele. Ausführlich erläuterten Detlef Eilfeld und Eberhard Grundmann die Frage der Wasserversorgung. Ein ausgeklügeltes weitverzweigtes Röhrensystem entstand Mitte des 19. Jahrhunderts, um das Wasser aus der Heide, aus dem Mordgrund und Stechgrund, für die Brunnen zu nutzen. Das Elbewasser hochzupumpen, war zu damaliger Zeit offensichtlich zu aufwendig.
Eine imposante Kulisse bietet das Römische Bad unterhalb von Schloss Albrechtsberg. Seit Jahren ist es durch Bauzäune abgesperrt. Das Becken ist trocken, die Fontänenanlage wartet auf ihre Sanierung. Danach soll das Wasser bis zu 30 Meter hoch in die Höhe spritzen. Auch hier kommt das notwendige Nass aus dem Stechgrund. Wenn es lange nicht geregnet hat, wirkt sich das auch auf den Wasserspiegel und die Höhe der Fontänen aus. Sichtbar wurde das beim Rundgang u. a. beim Bastei-Wasserfall oder am großen Fahrwegteich.
Einen neu geschaffenen Brunnen konnten die Teilnehmer im westlichen Säulengang des Lingnerschlosses bewundern. Eva Backofen gestaltete ihn in Anlehnung an eine historische Vorlage.
Ende 2012 wurde er eingeweiht. Am östlichen Torhaus ziert eine Bronzeplastik von Peter Fritsche seit 1977 einen historischen Wandbrunnen. Mann und Frau symbolisieren »Leben und Liebe«. Ein verstecktes Kleinod. Wie auch eine Figurengruppe von dem Brunnen »Stürmische Wogen«, die hier im Grünen die Zeiten überdauert. Was fehlt, ist eine Informationstafel, die darüber Auskunft gibt. Der Rundgang brachte viele neue Erkenntnisse, so dass der Wunsch der Brunnenfreunde verständlich ist, diese Tradition fortzusetzen. Gefallen hat ihnen auch die musikalische Begleitung. Mit Didgeridoo, Flöte oder Geige sorgten die Musiker für melodische Klänge unter freiem Himmel.