13. Juli 1935: Richtfest für die Kaditzer Autobahnbrücke

Veröffentlicht am Donnerstag, 2. Juli 2020

Vor 85 Jahren wurde das Richtfest für die Autobahnbrücke zwischen den Dresdner Stadtteilen Kemnitz und Kaditz gefeiert. Inzwischen gibt es einen Neubau.

Die Autobahnbrücke zwischen Kemnitz und Kaditz im Jahre 1936.Foto: Archiv Klaus Brendler

Die Autobahnbrücke zwischen Kemnitz und Kaditz im Jahre 1936.

Foto: Archiv Klaus Brendler

Vor 85 Jahren wurde das Richtfest für die damals noch vierspurige Autobahn­brücke zwischen den Dresdner Stadt­teilen Kemnitz und Kaditz auf Altstädter Seite gefeiert.

Als Fachwerk­brücke von 1934 bis 1935 errichtet, erfolgte im September 1936 für das etwa 3,5 Millionen Reichsmark teure Bauwerk die Verkehrs­freigabe.

»Kaditz hat ein vollkommen neues Aussehen erhalten.«, schrieben die Dresdner Nachrichten in ihrer Ausgabe vom 6. September 1936. »Breit und hoch schiebt sich der teilweise schon begrünte mächtige Erdwall der Reichs­au­tobahn durch die Landschaft.«

Der Entwurf für die Autobahn­brücke stammt von Paul Bonatz (1877–1956), einem deutschen Archi­tekten, Hochschul­lehrer und Brücken­ge­stalter, der bei vielen Entwürfen von Brücken der Reichs­au­tobahn beteiligt war.

»Während des Zweiten Weltkrieges«, so der Kaditzer Stadt­teil­his­to­riker Siegfried Reinhardt in einem Beitrag für »Die Nordwest Rundschau« (Nr. 3/2010), »rollten fast täglich Militär­konvois mit schwerem Gerät über die Brücke. In den letzten Kriegs­tagen wurde sie von flüch­tenden deutschen Truppen teilweise gesprengt. Die Haupt­schäden traten dabei am nördlichen Brückenkopf im rechten Elbufer­be­reich auf.«

Und weiter heißt es: »Schon wenige Tage nach der bedin­gungs­losen Kapitu­lation der Deutschen Wehrmacht begannen vorwiegend in Altkaditz statio­nierte Pionier­truppen der Roten Armee und deutsche Kriegs­ge­fangene die Brücke wieder passierbar zu machen.«

Nach 1990 genügte das damals über fünfzig Jahre alte Brücken­bauwerk dem rapide zuneh­menden motori­sierten Verkehr nicht mehr. Mit dem im »Verkehrs­projekt Deutsche Einheit Nr. 15« festge­schrie­benen sechs­spu­rigen Ausbau der Bundes­au­tobahn A 4 im Raum Dresden machte sich auch der Bau einer neuen Autobahn­brücke erfor­derlich.

In den Jahren von 1995 bis 1998 wurde sie durch einen Neubau ersetzt. »Leider ist dadurch die imposante Fachwerkbinderkons­truktion der 1930er Jahre als techni­sches Baudenkmal nicht mehr nachvoll­ziehbar.«

Klaus Brendler

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