Kunstprojekt ROLLING ANGELS
Veröffentlicht am Montag, 8. Februar 2021
Am Samstag, 13. Februar 2021, wird der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg gedacht. Auf dem Heidefriedhof gibt es mit dem Kunstprojekt »Rolling Angels« eine besondere Form des stillen Gedenkens.
Dresden. 17 rollende weiße Betonskulpturen werden am 13. Februar 2021 auf dem Heidefriedhof in Dresden Teil des stillen Gedenkens anlässlich der Zerstörung Dresdens vor 76 Jahren. Das Projekt Rolling Angels ist von 10 bis 13 Uhr zu erleben. Es ist eine Performance der dänisch-norwegischen Künstlerin Marit Benthe Norheim, die auf eine fortlaufende, verantwortungsvolle Erinnerungskultur verweist. Im Innern der Skulpturen befindet sich eine Klanginstallation des norwegischen Komponisten Geir Johnson. Die Vorstellung von Engeln verbindet Menschen im Christentum, Judentum und Islam und über unterschiedlichste Mythologien hinweg. Als Boten und Mittler sind sie ein Gegenüber für die Sorgen der Menschen und stehen für Trauer, aber auch für deren Überwindung. Die Performance verbindet unterschiedliche Orte auf dem Friedhof und schließt das private Gedenken ebenso ein, wie die von der Bildhauerin Thea Richter geschaffene Gedenkstätte für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion. Ein weiterer Schauplatz ist die historische Gedenkanlage, die an Widerstandskämpfer:innen und Verfolgte des Nationalsozialismus erinnert sowie der Kundgebungsplatz zum Gedenken an die Opfer des Faschismus in Verbindung mit der Mahn- und Gedenkstätte für die Toten des 13. und 14. Februar 1945.
In diesem Jahr will die Stadtverwaltung eine Konzeption für den Heidefriedhof als Gedenkort entwickeln, die auch den folgenden Generationen einen lebendigen Zugang zu historischen Ereignissen ermöglicht.
Das Projekt Rolling Angels entstand 2020 anlässlich des 75. Jahrestages der Kriegszerstörung Dresdens. Zwei der Schutzengel aus der Schar der 17 Skulpturen, Der Tragende (The Carrier) und Der Sorgende (The Caretaker), wurden 2020 für Dresden geschaffen und der Stadt dauerhaft übergeben.