125 Jahre Blaues Wunder
Im Gespräch mit RA Dr. Stefan Kreuzer, Vorsitzender des Gewerbevereins Brückenschlag Blaues Wunder
Veröffentlicht am Dienstag, 15. Mai 2018
Nach der Flut 2002 entstand der Gewerbeverein Brückenschlag Blaues Wundere. Zum 125-jährigen Bestehen der Brücke wird das Jubiläum gebührend beachtet.
Dr. Kreuzer, Ihr Gewerbeverein trägt den Namen Blaues Wunder, welche Beziehung gibt es zu der 125 Jahre alten Brücke?
Die Brücke ist das verbindende Element zwischen Blasewitz und Loschwitz über das Trennende – den Fluss. Die Elbe stieg im August 2002 über die Ufer, das Jahrhunderthochwasser hat das Leben rechts und links der Brücke aus dem Takt gebracht. Ob Bürger oder Geschäftsleute vom Schiller- und vom Körnerplatz, wir haben uns gegenseitig geholfen, sind zusammengerückt. Über die Brücke hinweg gab es eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Im September 2002 feierten wir dann bereits ein Dankeschön-Fest mit Helfern und Betroffenen. Daraus ist dann das Brückenschlagfest entstanden, das im vergangenen Jahr zum 15. Mal stattfand.
Und danach hat sich der Gewerbeverein gegründet?
Ja, im Jahr 2003. Wir haben ganz bewusst den Namen Brückenschlag Blaues Wunder gewählt. Anknüpfend an die gemeinsamen Erlebnisse zur Flut stand und steht der Verein Mitgliedern von beiden Seiten der Elbe offen. Im Laufe der Jahre sind aber hauptsächlich Gewerbetreibende, die am Schillerplatz ansässig sind, in den Gewerbeverein eingetreten. Das hängt mit gewachsenen Strukturen in Blasewitz und Loschwitz zusammen. Heute liegt unser Fokus darauf, dieses lebendige Zentrum rund um den Schillerplatz erfolgreich weiter zu entwickeln. Das ist hier eine einmalige Gegend – ein historisch gewachsenes Handelsquartier und mit den Elbwiesen am Fluss ein beliebter Ort der Erholung.
Welche Rolle spielt das Brückenjubiläum für den Verein?
Wir feiern unser diesjähriges Brückenschlagfest am 1. September 2018 unter dem Motto »125 Jahre Blaues Wunder«. Das wird gerade vorbereitet, und wir sind gespannt, was sich unsere Mitglieder dafür einfallen lassen. Der Verein unterstützt die Kirchgemeinde Blasewitz bei der Nachprägung des historischen »Elbethalers«. Die Gedenkmedaille war 1893 zur Einweihung der Loschwitzer Brücke und der Heilig-Geist-Kirche herausgegeben worden mit Motiven beider Bauwerke. Anlässlich beider Jubiläen sind Ausstellungen in der Kirche und in den Ortsämtern Blasewitz und Loschwitz geplant. Überlegungen gibt es, im Juni/Juli zu einem gemeinsamen Picknick einzuladen, zu einer »blauen Tafel«. Ob am oder vielleicht auf dem Blauen Wunder, wird noch geprüft. Auch dabei wird unser Verein aktiv werden.
(Es fragte Christine Pohl.)